Eine 40km Bahnstrecke zwischen Passau und Nürnberg wurde von Track Machines Connected und Obermeyer mit dem Messzug EM 100 VT kinematisch vermessen, um die digitale Lösung tmRTG von tmc mit einer geprüften und richtlinienkonformen konventionellen, terrestischen Vermessungsmethode zu vergleichen und zu validieren. tmRTG verspricht mehr Sicherheit, eine schnellere Umsetzung und geringere Kosten bei gleichbleibender Präzision.
Wien, 25 Aug 2022 – Nach zwei Jahren Projektlaufzeit wurde der Meilenstein der Produktfreigabe der digitalen Gleisvermessungslösung tmRTG mit dem Messzug EM 100 VT durch die DB Netz AG erreicht. mRTG ist eine Produkt- und Dienstleistungslösung die eine kinematische Vermessung mit einem Gleismesswagen, in diesem Fall dem hochmodernen EM100VT von Plasser & Theurer, ermöglicht. DB Netz AG, tmc und Obermeyer haben im Rahmen dieses Projektes mit Geschwindigkeiten von 60 bis 100km/h die 40km Bahnstrecke, jeweils 20km in beide Richtungen, zwischen Passau und Nürnberg digital vermessen. Gleisachse und Zwangspunkte wurden in diesem Streckenabschnitt digital bestimmt,wobei Anforderungen der DB-Richtlinie 883 „Gleis- und Bauvermessung“ eingehalten werden mussten. Vorab werden für die digitale Methode der Vermessung Marker entlang der Strecke angebracht.
Gleisvermessung 2.0: Schneller, sicherer, kostengünstiger
Anhand von sechs Messfahrten an mehreren Tagen und auf jedem Gleis wurde so die Gleislage digital vermessen. Dazu musste das Gleis weder gesperrt, noch physisch von Personal betreten werden. Die Schnelligkeit der digitalen Vermessungslösung bietet somit erhebliche Vorteile gegenüber der konventionellen Methode bei gleichbleibender Präzision.
Die Projektlaufzeit erklärt sich dadurch, dass die Daten der neuen Vermessungsmethode genauestens analysiert und mit einer geprüften und freigegebenen konventionellen Vermessung verglichen und validiert wurden. Dazu gab es rund 700 Achspunkte aus konventioneller, terrestrischer Vermessung als Referenz. Die Analysen beinhalteten auch die Erkennung der Marker, Genauigkeitsüberprüfungen der Gleisachse und Zwangspunkte und eine gutachterliche Begleitung durch unabhängige Experten.
Herr Marc Stockenhofen, Leiter Bestandsdatenmanagement und fachlicher Regelwerksverantwortlicher für Gleis- und Bauvermessung der DB Netz AG erklärt, dass „die neuen Messmethoden, die am Markt erstehen, sehr interessant sind. Als Pionier sind wir als DB Netz AG proaktiv und agil beim Erproben dieser Lösungen vorangeschritten. Nach einem umfangreichen Vergleich mit der konventionellen Vermessung ist die neue Vermessungsmethode tmRTG nun als Produktfreigabe zugelassen. Für die Gleisvermessungen, die bisher vom Vermessungsingenieuren im Gleisbereich ausgeführt werden, ergeben sich neue Perspektiven bezüglich Effizenz und Arbeitssicherheit.“
Jochen Nowotny, CEO der tmc bestätigt: „Die Produktfreigabe durch die DB Netz AG ist ein wichtiger Schritt. Wir erwarten, dass durch diese Freigabe auch die Akzeptanz und Nachfrage der digitalen Vermessung steigt. Sie ist sicherer, schneller, kostengünstiger und auch die Präzision ist hiermit bestätigt.“
Marc Kückmann, Leiter Niederlassung Karlsruhe von Obermeyer bekräftigt: „Die Kooperation zwischen Obermeyer und tmc läuft wunderbar, wir haben einander als Ergänzung gefunden und sind als Team bereit, die gemeinsame, neue und innovative Lösung fortan überall einzusetzen.“
Die digitale Gleisvermessung kurz erklärt
Der tmRTG läutet das digitale Zeitalter der Gleisvermessung ein. Was es dazu braucht? Marker, die nur einmal entlang der Bahnstrecke angebracht werden müssen. Dazu noch Sensoren und Hardware an einem Gleisfahrzeug und die Software der tmc. Dann kann mittels der web-basierten Plattform von tmc die Vermessung rasch, präzise und mit wenig Personal und Zeitaufwand durchgeführt werden. Sehen Sie selbst:
Mehr Information zur digitalen Gleisvermessung finden Sie hier.